Immer mehr Unternehmen setzen auf Diversität

Langsam setzt sich in Unternehmen die Erkenntnis durch: Die Vielfalt der Mitarbeitenden ist ein wichtiger Erfolgsfaktor. In den letzten fünf Jahren ist die Zahl der Firmen markant gewachsen, die über ein Konzept für Berücksichtigung der Vielfalt der Mitarbeitenden verfügen. Zu diesem Schluss kommt eine aktuelle Studie des Instituts New Work der BFH Wirtschaft.

Unternehmen berücksichtigen immer häufiger Diversity-Dimensionen. Am häufigsten die Dimensionen: Geschlecht und Menschen mit Beeinträchtigung sowie sexuelle Orientierung, Geschlechtsidentität und Variationen der Geschlechtsentwicklung (LGBTIQ+).

Zu diesem Resultat kommt eine aktuelle Umfrage des Institutes New Work der Berner Fachhochschule Wirtschaft bei rund 500 Arbeitgebenden. Interessant ist, dass LGBTIQ+ mittlerweile von 71 Prozent der befragten Organisationen berücksichtigt wird. Dies ist eine deutliche Veränderung gegenüber der ersten Durchführung der Studie im Jahr 2017 – die verbreitete Sensibilisierung hin zu mehr Diversität, ist vor allem dem öffentlichen Diskurs zu verdanken. Langsam setzt sich in Unternehmen die Erkenntnis durch: Die Vielfalt der Mitarbeitenden ist eines der grössten Erfolgsfaktoren in Unternehmen und erlaubt es, sich als attraktive Arbeitgeberin auf dem Markt zu positionieren.

Kaum geoutete Führungskräfte 

Vielfalt allein oder eine implizite Verankerung von Diversity-Dimensionen stellt nicht sicher, dass die Bedürfnisse einzelner Gruppen erkannt werden. So wurde bei der Befragung ersichtlich, dass es kaum geoutete Führungskräfte oder Mitarbeitende gibt, obschon sich gemäss statistischen Angaben 10 Prozent der Bevölkerung als LGBTIQ+ identifizieren. Diese Diskrepanz weist darauf hin, dass es eben doch wichtig ist, Massnahmen zu gestalten, die den Bedürfnissen spezifischer Diversity-Dimensionen entsprechen, damit sich diese Personengruppen im Berufsumfeld sicher und wohl fühlen. (pd)

 

Die Vielfalt als Erfolgsfaktor in Unternehmen 

Wie kann man Diversität und Inklusion in einem Unternehmen verankern?

  • Konkrete Ziele in der Strategie formulieren
  • Vielfalt bei der Besetzung von Projektteams sicherstellen
  • Interne Ambassador*innen für einzelne Diversity-Dimensionen ernennen
  • Die Gründung von Mitarbeitenden-Netzwerken, z.B. zu LGBTIQ+ unterstützen
  • Keine Toleranz bei Diskriminierung und Mobbing sicherstellen
  • Überprüfen der Massnahmen im Controlling

Weitere Informationen und mehr zur Studie:

Die Wissenschaftlerinnen der BFH haben die 500 umsatzstärksten Schweizer Unternehmen, alle Kantonsverwaltungen, die Bundesverwaltung sowie Fachhochschulen und Universitäten kontaktiert. Insgesamt haben 52 Unternehmen aus unterschiedlichen Branchen und Regionen mit mehr als 200 Mitarbeiter*innen und Sitz in der Deutschschweiz oder der Romandie an der Befragung teilgenommen. Weitere Informationen finden Sie hier. 

«Diversity and Inclusion Management» steht für den strategischen Umgang mit der Vielfalt und Heterogenität von Mitarbeitenden. Es umfasst neben Alter, Geschlecht, Nationalität, kulturelle und soziale Herkunft, Hautfarbe, oder geistige und körperliche Fähigkeiten auch die Dimension sexuelle Orientierung, Geschlechtsidentität und -ausdruck. Diversity and Inclusion Management wird zunehmend als Wettbewerbsvorteil auf dem Arbeitsmarkt anerkannt und signalisiert unter anderem eine hohe Wertschätzung von individueller Vielfalt.