7 Fragen an Florence von Gunten

Die Bernerin Florence von Gunten gründete die Firma YLAH. Ziel des Start-ups ist es, Menschen zu unterstützen, die an psychischen Erkrankungen leiden, indem die Psychotherapie zugänglicher und besser anwendbar gemacht wird. Wer ihre Karriere geprägt hat und weshalb Don Quijote ihr Vorbild ist, erzählt sie anhand von 7 Antworten auf 7 Fragen. 

Von Anja Maurer

1. Weshalb braucht es dein Unternehmen YLAH?
Mit YLAH bringen wir die erste Schweizer Applikation auf den Markt, die psychotherapeutische Sitzungen vor Ort mit online Therapie kombiniert. Im Fachjargon nennt man das Blended Psychotherapy.
 Diese neue Methode hat sich als äusserst wirksam erwiesen. YLAH ermöglicht den Informationsaustausch in einem vertrauensvollen Umfeld, befähigt die Patient*innen zu einem kontinuierlichen Krankheitsmanagement und schafft Einsicht in den Therapieprozess.

2. Was ist das Mutigste, das du jemals gemacht hast?
Als junge Erwachsene habe ich verschiedene Filmprojekte umgesetzt. Mein Kampfkunst-Meister aus Taiwan hat das mitbekommen und mich gebeten, einen Film über ihn zu drehen. Ich war unsicher, ob ich das kann und hatte Angst, ihn zu enttäuschen, sagte ihm aber, ich könne es versuchen. Seine Reaktion darauf war: «Don’t try – Do your best!» So habe ich mein Bestes gegeben und einen Film gedreht, den ich heute als mein schönstes Werk betrachte. Den Satz von ihm habe ich mir eingeprägt und gibt mir seither den Mut und die Sicherheit, etwas bestmöglich umzusetzen.

3. Wer oder was hat deine Karriere beeinflusst?
Meine Mutter, die mir vorgelebt hat, dass Selbständigkeit, Familie und Freizeit vereinbar sind. Darüber hinaus bin ich gewachsen an all den Personen, die mich wohlwollend unterstützt und meine Stärken betont haben. Aber auch an den schwierigen Situationen und Herausforderungen, denen ich mich stellen musste.

4. Was ist dein Rat an Frauen mit einer guten Business Idee?
Wage dich, aus der Reihe zu tanzen! Sprich über deine Idee, höre gut zu und setze dich für deine Überzeugungen ein. Bilde ein Team aus komplementären Partner*innen, so dass Diversität deine Idee bereichern kann. 

Florcence von Gunten, Psychologin, Gründerin von YLAH.

5. Mit welchen Herausforderungen kämpfst du?
Unser Projekt bietet so viele Möglichkeiten und der Bedarf an Pyschotherapie ist so gross. In dieser Fülle den Fokus nicht zu verlieren, ist eine grosse Herausforderung.  Das schaffen wir mit einem meilensteinbasierten Vorgehen und in einem intensiven Austausch mit den Therapeut*innen und Stakeholdern, um deren Bedürfnisse und Prioritäten laufend abzuholen.

6. Wer ist dein Vorbild und weshalb?
Mein Vorbild ist Don Quijote, weil er wohl gerade dank seinem Wahnsinn in den schwierigsten und den besten Momenten im Leben immer frohen Mutes war.

7. Was würdest du machen, wenn du nicht mehr arbeiten müsstest?
Ich würde mich um einen grossen Garten mit Hühnern kümmern.

www.ylah.ch