Onlinehandel legt weiter zu

Online-Einkaufen ist seit Jahren im Trend, Corona hat diesen Trend weiter verstärkt. Wird sich dieser Trend halten? Die Antwort ist ein deutliches: Ja. Die Studienautoren des aktuellen Commerce Report sprechen gar von einem Epochenwechsel im Handel.

Von Reto Liniger

In unsere Erinnerungen von Handel tauchen Geschäfte, Boutiquen oder Lädeli auf. Erst ab dem Jahr 2000 wird erstmals auch in Onlineshops eingekauft; dieses Jahr markiert einen ersten Kipp-Moment: Onlineshops begannen vor gut 20 Jahren den stationären Handel zu konkurrenzieren - es ist der Beginn des Strukturwandels im Detailhandel.  

Langsam entstanden zwei Parallelwelten, zwischen denen die Konsumentinnen hin und her wechselten. Mal bestellten sie etwas im Netz, mal kauften sie in den Lädeli und Geschäften. Zwar beanspruchte der Onlinehandel Jahr für Jahr grössere Anteile am Umsatz, der stationäre Handel gab aber weiterhin den Ton an. 

Mit Corona kam der zweite Kipp-Punkt, möglicherweise der Dammbruch, so die Studienautoren des aktuellen Commerce Report. «Die über viele Jahre eingeübten Einkaufsgewohnheiten sind aufgebrochen», sagt der Studienleiter Ralf Wölfle. Er spricht von einem Epochenwechsel. Stationäre Anbieter sind nun gezwungen, ihre Angebote irgendwie auch in der Onlinewelt anzubieten. «Wer als stationärer Händler jetzt nicht digital mitzieht, an dem zieht die vernetzte Angebotswelt vorbei», sagt Wölfle. Es ensteht gerade eine neue, anbieter- und kanalübergreifend vernetzte Angebotswelt. 

Die Frage ist: Wie schaffen Geschäfte den Sprung in die Onlinewelt? Eine solide Onlinestrategie bedarf hoher Investitionen und viel Knowhow. Und die Mitarbeitenden müssen offen sein für ständige Veränderung, vertraut mit instabilen Marktverhältnissen und ständig auf der Suche nach Innovation.

Suchen Sie weitere Tipps, wie Geschäfte den Sprung vom stationären Handel in den Onlinehandel schaffen? Hier finden Sie auf den Seiten 4 bis 8 wichtige Hinweise.

 

Über den Commerce Report

Seit 2009 untersucht der Commerce Report Stellenwert, Wandel und Trends im Vertrieb an Endkonsumenten und Endkonsumentinnen aus Sicht der Anbieter. An der diesjährigen Umfrage nahmen 30 in der Schweiz potenziell marktprägende Online- und Multichannel-Anbieter von Konsumgütern mit einem E-Commerce-Volumen von rund 3,2 Milliarden Franken teil.